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von WOLFGANG HEITNER

Die reichsweit stattgefundenen Versteigerungen jüdischen Hausrates, organisiert durch die staatlichen Finanz- und Zollämter, waren Teil der sogenannten „Arisierung“ jüdischen Besitzes. Deren Ziel war, die jüdische Bevölkerung aus dem Wirtschaftsleben zu verdrängen und die Zwangsenteignung jüdischen Besitzes zugunsten des Staates und der „Arier“ zu organisieren. Betroffene dieser fiskalischen und materiellen Enteignung durch staatliche Organe waren auch Mitglieder der Villinger Familien Haberer, Schwarz und Schwab. Zusammen mit insgesamt 6.500 badischen und Saarpfälzer Juden wurden sie am 22. Oktober 1940 in das Lager Gurs in den Pyrenäen deportiert. Der beschlagnahmte Hausrat wurde schon einige Wochen später im Auftrag des örtlichen Finanzamtes öffentlich versteigert.

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